Eins der Dinge die man hat, wenn man züchtet oder ein Fohlen aus der eigenen Stute möchte, sind ganz sicher schlaflose Nächte :-). So ging es mir letzte Nacht.
Aber erst mal zurück zu gestern Abend. Mein Mann und ich waren gerade über unserer abendlichen Planung, ob wir kurz was Essen gehen, noch einkaufen usw, als das Telefon klingelte. Unser Tierarzt, er würde dann jetzt kommen, um die Zähne der Pferde zu machen. So schnell hat sich die abendliche Planung von selbst erledigt – kennt sicher jeder Pferdehalter.
Ca um 16 Uhr kam der Tierarzt und bis wir mit allem durch waren, war es bestimmt 18 Uhr. Dann noch Stall machen usw so waren wir bei gut 19 Uhr. Um diese Zeit wurde natürlich auch wieder die übliche Trächtigkeits-Kontrolle von uns vorgenommen. Nasheeta war ruhig, jedoch hat mittlerweile die linke Euterhälfte aufgeholt und das Euter ist noch etwas praller geworden. Also, jetzt endlich erst mal Abendessen – wir hatten uns dann etwas vom Italiener geholt – und ein bisschen Fern gucken. Gegen 20 Uhr dann nochmal in den Stall, um nach den zwei zahnbehandelten Pferden zu sehen. In dem Atemzug natürlich auch gleich nach unserer Zuchtstute Nasheeta. Das Euter war unverändert, jedoch verhielt sie sich „anders“. Das heißt sie hat gescharrt, in der kurzen Zeit, in der wir im Stall waren, gefühlte 20x geäpfelt zwischen 1-3 Pferdeäpfel, also doch merkwürdig. Für uns Grund genug, alles voll vorzubereiten, falls das Fohlen diese Nacht kommen sollte.
Also Box nochmal gründlich gemistet, feinsäuberlich & dick eingestreut, am Rang außen viel Stroh in der Mitte eher weniger. Das macht man so, wenn ein Fohlen kommt, dass außen ein dicker Strohrand ist, damit sich die Stute nicht zu nah an die Wand legt. Legt sich nämlich die Stute zu nah an die Wand, könnte sie beim Geburtsvorgang die zarten Fohlen-Füßchen an der Wand verletzen.
Mittlerweile war es ca 21 Uhr bis wir mit allem fertig waren. Wir haben noch etwas TV geschaut und über die Kamera Nasheeta im Auge behalten. Da Nasheeta keinerlei Harztropfen hatte und nicht so sehr unruhig war, hatte ich den Wecker, als ich dann ins Bett ging, 1h später gestellt. Ich war mir ziemlich sicher, dass sich in dieser Zeit nichts tun wird. Mein Plan war, dass ich, wenn der Wecker klingelt, Nasheeta über die Kamera etwas beobachte, wie sie sich verhält.
Die ganze Nacht verlief dann so, dass doch immer wieder Anzeichen waren, die die bevorstehende Geburt anzeigen hätten können. Nasheeta kratzte sich auffällig oft den Hintern, lief deutlich mehr herum als die Nächte zuvor, äpfelte auffällig oft usw. Letztendlich lag ich die Nacht mehr wach, als ich schlief 🙂
Einmal, als ich aufwachte, lag Nasheeta komplett abgelegt im Stroh-Bett. Sie hat dann auch mit den Hinterfüßen immer mal komisch gewackelt, jedoch blieb der Kopf liegen. Ich habe sie hier sicherheitshalber besonders lange im Auge behalten. Ich habe mal gelesen, eine hochtragende Stute würde sich nicht seitlich hinlegen, also bei Nasheeta trifft so das so gar nicht zu :-).
So ging es also die ganze Nacht. Mal unruhige Kreise, mal seitlich abgelegt und mit den Hinterbeinen komisch gestrampelt, mal nach dem Bauch gesehen, Popo gekratzt usw.
ABER: nach wie vor noch kein Fohlen 🙂
Es gibt übrigens auch Methoden, die angeblich sehr verlässlich sein sollen, was die Fohlengeburt voraussagt. Die eine ist die Körpertemperatur, die andere das Messen des ph Wert.
Das mit der Körpertemperatur habe ich noch nicht getestet, das mit dem ph-Wert einmal bisher. Aber letztendlich ist es mir zu waghalsig, mich darauf zu verlassen. Ich stelle dann lieber des Öfteren meinen Wecker und verlasse mich auf meine Sinne.
Auch gibt es ja noch viele Hilfsmittel, wie Bauchgurt usw, da haben wir das ein oder andere getestet. Bei uns sind aber sehr dicke Wände, so dass es damals mit dem Empfang nicht so gut klappte. Wir hatten da einen Geburts-Melder, der am Halfter befestigt wurde. Ich finde es aber auch nicht schön, wenn das Pferd dann ständig das Halfter tragen muss…
Na, dann lassen wir uns mal weiterhin überraschen.