Es ist soweit. Ihre Entscheidung ist gefallen und Sie möchten Ihre Pferde im eigenen Stall halten? Doch dazu gehört natürlich auch eine Pferdekoppel.
Pferdekoppel – was sollte man hier eigentlich wissen?
In Bezug auf eine Pferdekoppel gibt es vieles zu beachten. So fängt es schon an mit der Zaunhöhe uvm. Doch wir wollen das Pferd ja nicht von hinten aufzäumen und fangen deshalb am Anfang an.
Zuerst einmal braucht man einen geeignet Platz für seine Pferdekoppel. Diesen suchen Reiter nach ganz unterschiedlichen Kriterien. Viele wollen die Pferde z.B. nicht zu sehr abseits vom Dorf, anderen ist dies wiederum kein wichtiges Kriterium. Meistens sieht es aber so aus, das man nehmen muss was man bekommt oder eben hat.
Wenn man das Glück hat, tatsächlich zwischen verschiedenen Wiesen / Flächen wählen zu können, dann muss letztlich jeder selbst entscheiden, was ihm wichtig ist bezüglich seiner Pferdekoppel.
Geeigneter Platz für seine Pferdekoppel – an was sollte man denken?
Dies nur ein paar Anregungen die Ihre Überlegungen vielleicht beeinflussen könnten.
Hat man dann seine perfekte Wiese / Fläche gefunden, gilt es weitere Dinge abzuwägen. Zuerst einmal sollte man die Fläche abmessen. Für den Weidezaun ist hier eigentlich der Umfang das wichtigste Maß.
Aber auch zum Thema Bewuchs muss man sich Gedanken machen, denn die Stärke des Bewuchs beeinflusst die Wahl des Weidezaungeräts.
Hat man die Maße und den Bewuchs ermittelt, kann man damit beginnen, sich nach den entsprechenden Utensilien für den Weidezaun umzusehen. Diese kann man online kaufen oder auch im Geschäft vor Ort. Ganz nach den eigenen Vorlieben.
Zu den benötigten Utensilien für eine Koppel gehören:
Koppelpfosten:
Koppelpfosten gibt es viele verschiedene auf dem Markt. Von Kunststoff über Metall bis Holz. Alle haben hier Vor- und Nachteile. Gesetzt werden sollten die Pfosten mit einem Abstand von ca. 2,5m – 4m. Je kleiner hier der Abstand gewählt ist desto stabiler ist natürlich der Zaun. Bei der Höhe der Pfosten kommt es darauf an, welche Pferde man in der Pferdekoppel halten möchte. Wenn man nur kleine Pferde sicher auf der Pferdekoppel halten möchte dann reichen vielleicht schon 1,2m. Hält man jedoch große Pferde sollte der Zaun schon 1,5m und höher sein.
Unser eigener Zaun ist z.B. 1,60 obwohl wir „nur“ arabische Pferde darin halten, mit einem Stockmaß von ca 1,50m. Hier sollte man sich auch bei seiner Versicherung informieren, denn viele Versicherungen setzen auch gewissen Höhen voraus, um im Schadenfall auch einzuspringen. Stellen Sie sich nur vor Ihre Pferde brechen aus, richten einen Schaden an einem Auto an und Ihre Versicherung sagt sie zahlt nicht, da der Weidezaun zu niedrig ist. Wie ärgerlich wäre das denn?!
Teilweise herrschen auch Meinungen dass der Weidezaun 0,8 x Widerristhöhe sein sollte. Wichtig letztenldich ist, dass er hoch genug ist und sicher. Also lieber zu hoch als zu niedrig! In unserem Shop haben wir noch weitere Infos zu Koppelfosten für Sie zusammen gestellt.
Isolatoren
Auch hier lässt die Auswahl am Markt kaum Wünsche offen. Eingeschränkt wird diese jedoch durch die Wahl der Koppelpfosten. Je nachdem für welche Koppelpfosten man sich entscheidet, braucht man oft entsprechende Weidezaun Isolatoren, die für diese bestimmten Koppelpfosten gemacht wurden.
Auch zu Isolatoren finden Sie näheres in unserem Shop.
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Weidezaunbänder
Gibt es in verschiedenen Stärken, verschiedenen Materialien, mit unterschiedlicher Anzahl an Leitern uvm.
Näheres zu Weidezaunbänder halten wir in unserem Shop bereit.
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Weidezauntore oder auch Weidezauneingänge
Hier sind die Geschmäcker ganz unterschiedlich. Manche möchten lieber ein Weidezauntor, andere „bauen“ sich Ihren Koppeleingang einfach mit ganz normalen Weidezaunbändern und kaufen hierzu sogenannte Torisolatoren. Das ist Geschmackssache.
Weidezaunschilder
Sind in bestimmten Situationen sogar Pflicht! Wenn Ihre Pferdekoppel z.B. in der Nähe einer Straße liegt oder an einer Stelle, an der man eigentlich keine Koppel vermuten würde, ist es z.B. Pflicht den Weidezaun mit Warnschildern zu versehen. Am Besten sollten Sie sich hier aber nochmals genau erkundigen.
Diese Warnschilder, die auf den Elektrozaun hinweisen, sollten im Abstand von ca 100m angebracht werden.
Andere Weidezaunschilder sind zwar vielleicht keine Pflicht aber Schilder wie Füttern verboten sollten dennoch an keiner Koppel fehlen. Hier am Besten genaue rechtliche Infos einholen.
Weidezaungerät
Auch hier gibt es eine immense Auswahl am Markt. Doch welches Weidezaungerät ist eigentlich das richtige für meine Pferdekoppel?
Welches Weidezaungerät man benötigt hängt von vielen Kriterien ab. Z.B. der Zaunlänge, wie viele Bänder man spannen möchte, vom Bewuchs, Stromanschluss uvm.
Auch zu Weidezaungeräten finden Sie in unserem Shop eine umfassende Information
Weidezaungeräte Shop
Erdungsmaterial
Mit das wichtigste beim Weidezaunbau. Denn wenn die Erdung nicht stimmt taugt sprichwörtlich der ganze Weidezaun nichts. Hier gilt, je mehr desto besser.
So, wenn man nun all seine Utensilien beisammen hat, kann es los gehen.
Wie bringt man die Weidezaunpfähle in den Boden?
Zuerst einmal bleibt die Frage wie man die Weidezaunpfähle am Besten in den Boden bringt? Hier gibt es unterschiedliche Verfahren. Manche haben den Luxus und haben einen Bagger oder ähnliches zur Verfügung und können damit die Weidezaunpfähle ganz einfach in den Boden schieben, andere bedienen sich eines Bodenbohrers und bohren damit die Löcher oder für manche Weidezaunpfähle wie z.B. unsere T- Pfosten, gibt es entsprechende Rammen, mit denen man die Weidezaunpfosten in den Boden bekommt.
Die einfachste Lösung ist hier wohl die Luxusvariante mit dem Bagger.
Bei den Weidezaunpfosten gilt es weiterhin noch die Höhe zu wählen. Dies haben wir oben bei dem Thema Koppelpfosten ja bereits erwähnt.
Weidezaun – Ecklösung
Man sollte sich auch überlegen, wie man die Ecken der Pferdekoppel ausgestalten will. Das hört vielleicht erst einmal komisch an, aber gerade auf die Ecken wirkt enorme Kraft ein und wenn diese nicht gut geplant sind, werden diese schnell zur Schwachstelle, weil es den Eckpfosten vom Weidezaun dann nach innen zieht. Mit den T- Pfosten aus unserem Sortiment kann man dies perfekt lösen, denn hier werden gesamt 5 Weidezaunpfähle genommen und werden miteinander verschraubt. Dh zwei der Weidezaunpfosten werden vom einen Weidezaunpfahl zum anderen Weidezaunpfahl schräg angeschraubt. Wir zeigen dies noch anhand eines Fotos. Dies ist wirklich eine tolle Lösung die wir selbst nicht mehr missen möchten.
Stehen die Koppelpfosten alle kann man sie mit den Isolatoren bestücken. Viele Pferdebesitzer machen hier lediglich 3 Weidezaunbänder rein. Vielleicht auch weil man dadurch natürlich auch ein kleineres Weidezaungerät benötigt. Jedoch sollte bei dem Bau einer Pferdekoppel die Sicherheit der Pferde oberste Priorität haben und da ist natürlich ein Koppelzaun mit mehreren Weidezaunbändern deutlich ausbruchssicherer. Vor allem aber wird so ein Koppelzaun von den Pferden auch viel besser wahr genommen.
Bei kleineren Pferden oder wenn Fohlen mit auf den Pferdeweiden sind, empfiehlt es sich sowieso mehrere Weidezaunbänder zu ziehen und vor allem auch in kleinem Abstand zueinander. Wir haben in unserer Pferdekoppel stellenweise 4-5 Weidezaunbänder gezogen.
Weidezaunbänder einspannen
So geschafft. Die Koppelpfosten stehen, die Weidezaun Isolatoren sind angebracht, dann kann man los legen und die Weidezaunbänder einspannen. Hier sollte man auch Weidezaunband Verbinder zur Hand haben, denn irgendwann muss nun mal von der einen Rolle Weidezaunband zur anderen gewechselt werden und diese Stellen sollten nicht geknotet werden sondern durch entsprechende Bandverbinder verbunden werden.
Sind nun alle Weidezaunbänder gezogen und auch die Ein- bzw Ausgänge fertig gestaltet, kann man damit beginnen sich um das Thema Strom auf den Weidezaun zu bringen, zu kümmern. Hierzu muss natürlich das Weidezaungerät mit entsprechendem Werkzeug mit dem Weidezaunband verbunden werden. Das sollte möglichst an einer Stelle geschehen, an der die Pferde nicht die Möglichkeit haben die Kabel heraus zu ziehen oder sonst welche Dinge mit den Anschlüssen zu machen.
Wie bereits erwähnt, muss hier auch für die entsprechende Erdung gesorgt werden.
Übrigens hat man Pferdekoppeln mit einander verbunden und lässt „Durchgänge“ dauerhaft geöffnet, sollte man an solchen Stellen evtl auch mit Untergrundkabeln arbeiten. Das bedeutet, dass man zwischen dem Durchgang einen Schlitz in die Erde macht, hier ein Kabel rein legt und beide Seiten des Weidezauns auf diese Weise miteinander verbindet. Grund hierfür ist natürlich das der Strom auch tatsächlich überall hin kann. Hat man mehrere Pferdekoppeln miteinander verbunden, sollte man da, wo die verschiedenen Pferdekoppeln zusammen kommen auch mit Bandverbindern arbeiten und nicht die verschiedenen Weidebänder in einen Isolator spannen. Hier gibt es extra „Kabel“ mit denen man die Pferdekoppeln verbinden kann.
Ja, ist obiges alles erledigt, sollte die Pferdekoppel eigentlich fertig sein und kann getestet werden ob Strom fließt. Dies macht man am Besten mit einem Zaunprüfer. Wichtig ist hier, dass an mehreren Stellen geteset wird. Denn wenn an der einen Stelle Strom fließt, heißt das noch lange nicht, dass es auch an der anderen Stelle der Fall ist.
Nun fehlen nur noch die Weidezaunschilder!
Wenn auch das noch positiv abgeschlossen wurde ist es soweit. Die Pferdekoppel ist fertig. Geschafft! Die Pferde können nun die Pferdekoppel einweihen.
Doch mit dem Bau der Pferdekoppel ist nicht genug. Ganz wichtig ist auch, diese regelmäßig auf Schäden wie kaputte Weidezaunbänder, Stellen an denen kein Strom fließt usw zu kontrollieren.
Wir sprechen hier aus eigener Erfahrung. Es kommt immer wieder vor, dass aus welchen Gründen auch immer mal kein Strom auf der Pferdekoppel fließt oder Weidebänder eben kaputt sind. Dies gilt es natürlich schnellstmöglich zu beheben. Denn Sie wissen ja, die Pferde merken schnell, wenn kein Strom auf der Pferdekoppel fließt und haben nicht zu selten dann nur Dummheiten im Kopf
Sie haben Fragen rund um das Thema Pferdekoppel? Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gern.
Hier noch ein paar Infos aus eigener Erfahrung
Koppelpfosten – Vor- und Nachteile
Wir selbst hatten schon die verschiedensten Koppelpfosten im Einsatz und sprechen aus eigenen Erfahrungen.
Angefangen haben wir vor langer Zeit mit Holz Koppelpfosten. Diese waren aus Fichtenholz und nicht Druckimprägniert. Lange gehalten haben diese somit nicht. Diese Koppelpfosten haben wir damals mit einem Bagger in den Boden gerammt, jedoch wäre dies auch mit einem Bodenbohrer möglich gewesen und natürlich noch mit einem schweren Hammer.
Hier gibt es natürlich auch noch andere Holzarten und Methoden die sicher länger und besser gehalten hätten, aber für uns kamen Holzpfosten dann nicht mehr in Frage.
Nachdem diese Koppelpfosten nicht wirklich lange gehalten haben, sind wir auf Vollkunststoffpfosten umgestiegen.
Oh wie schön diese waren. Alle weiß, unsere Pferdekoppel sah wirklich nobel aus, vor allem, nachdem sie neu gemacht war. Leider haben auch diese nicht allzu lange gehalten. Länger als die Holzpfosten aber nicht so lange wie wir uns dies vorgestellt hatten. Diese sind letztendlich dadurch kaputt gegangen dass ein Pferd z.B. dagegen geschlagen hat und dann sind diese sprichwörtlich gebrochen. Also war auch das keine Variante für uns.
Ein Bekannter erzählte uns dann dass er T-Pfosten einsetzt, also Koppelpfosten aus Metall und hat über diese sehr geschwärmt. Somit stand fest, auch wir testen diese. Vor allem wenn wir diese schon im Sortiment in unserem Shop haben, liegt es ja auf der Hand, diese auch mal selbst zu testen.
Die T- Pfosten haben wir nun schon sehr lange im Einsatz. Was uns an diesen schon mal sehr zusagt ist die Tatsache, dass diese sehr stabil sind. Ein weiterer Pluspunkt ist die geschickte Ecklösung bei der man mehrere Koppelpfosten verbindet und dadurch sehr stabile Ecken bekommt. Ein Nachteil jedoch, wenn ein Weidezaunband ausgehängt ist und an diese Koppelpfosten gelangt dann wird der Strom abgeleitet und es fließt kein Strom mehr auf der Koppel oder eben deutlich weniger.
Dennoch sind diese Koppelpfosten für uns bisher die beste Lösung.
2 Comments
Danke für diesen umfangreichen Artikel. An manche Sachen hätte ich selbst garnicht gedacht. Gut zu wissen worauf man alles achten muss, wenn man einen geeigneten Platz für eine Pferdekoppel sucht.
[…] halten sich meist auf Wiesen bzw. Koppeln auf. Dort sind Gräser vorhanden und wo Gräser sind, lauern auch Zecken. Daher ist auch ein Pferd […]