Steffi, meine Cousine, und ich, haben entschieden, dass es an der Zeit wird, dass wir unsere Pferde ausbilden.
Ich selbst züchte ja, wie schon öfter im Blog erwähnt, arabische Pferde. Aus Zeitgründen, da ich ja noch das Reitgeschäft und ein paar andere Dinge habe, lies ich das mit dem Pferde ausbilden bisher recht schleifen. Damit sollte jetzt Schluss sein.
Da eine befreundete Züchterin einen meiner Hengste zum Decken einsetzen wollte, und sie auch Berittpferde hat, hatte ich mit ihr vereinbart, dass sie den Hengst gleich anreitet. So wurde schon mal das erste Pferd trainiert.
Bei einer anderen Freundin, die, wie ich, auch Pflegestelle von dem Tierschutzverein Samtpfoten Ries ist, habe ich dann Susanne kennen gelernt. Sie ist auch Reiterin und wir kamen ins Gespräch.
Durch Zufall fiel der Name Bruno Breitschaft.
Bruno Breitschaft war, als ich noch in Ansbach wohnte, mein Trainer und ich war sehr begeistert von ihm. Da wir dann jedoch von Ansbach weg gezogen sind, war mir die Fahrerei dann doch zu viel mit den Pferden und so ging ich nicht mehr zu den Bruno Kursen.
Wie gesagt, traf ich dann Susanne, die den Namen Bruno Breitschaft erwähnte. Natürlich habe ich gleich offene Ohren bekommen und weiter nachgefragt. Es stellte sich heraus, dass Bruno bei Susanne auch regelmäßige Kurse gibt.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs stellte sich dann noch heraus, dass Susanne nur 20km von mir weg wohnt.
Ganz euphorisch habe ich das Steffi erzählt und sie gefragt, ob sie nicht auch Lust hätte bei den Kursen künftig mit zu machen. Dass sie JA
sagt, war eigentlich klar 🙂
Dann, am 22.08.16 fand ein Brunokurs statt.
Wir hatten entschieden hier erst mal als Zuschauer dabei zu sein. Es gefiel uns sehr gut.
Der nächste Kurs findet nun Ende September statt und da ist geplant, dass wir teilnehmen.
Mit dem Entschluss, dass wir am Kurs teilnehmen, kam uns aber auch gleich die Überlegung, dass wir vielleicht schon mal Zuhause etwas mit den Pferde üben sollten. Schließlich wollen wir uns nicht total blamieren :-).
Ich glaube, es ist ca 10 Jahre bei mir, dass ich zuletzt am Pferd saß, oder Bodenarbeit gemacht habe. Natürlich gehen wir auch mit unseren Pferden täglich um, aber eben nur der Umgang der täglich nötig ist und keine spezielle Bodenarbeit.
So haben wir uns überlegt, welche Pferde wir mitnehmen möchte und uns entschieden, mit diesen schon mal etwas zu üben.
Unsere Entscheidung fiel erst einmal auf Nasheeta und Amawi.
Gleich am Tag nachdem wir beim Bruno Kurs als Zuschauer waren, haben wir mit den beiden Stuten geübt.
Man muss dazu sagen, Nasheeta war auch schon mal 2 Monate im Reittraining, aber auch hier wurde meinerseits aus Zeitgründen nicht weiter gemacht. Ich denke, man kann sagen, dass man mit Nasheeta zwar nicht ganz bei Null anfängt, aber als gut trainiert kann man sie sicher auch nicht mehr bezeichnen.
Wir haben also erst mal Knotenhalfter heraus gesucht und Trainingsstricke.
Diese haben wir allerdings beim ersten Training noch nicht eingesetzt, da wir mit den beiden Pferden noch spazieren gehen wollten und da hatten wir ein normales Halfter doch bevorzugt.
Steffi hatte sich Nasheeta ausgesucht und ich meine heißgeliebte Amawi. Steffi berichtet sicher extra über ihre Erfahrungen.
Deshalb geht es ab jetzt mit Amawi weiter.
Ich habe bei Amawi damit begonnen, sie erst einmal zu putzen. Das liebt Amawi und kennt sie ja.
Bei Amawi muss man auch erwähnen, dass sie aktuell ihr erstes Fohlen bei Fuss hat. Das ist in Sachen Training natürlich auch nochmal eine weitere Hürde.
Aber die Kleine von Amawi ist recht easy, so dass sie uns gar nicht weiter gestört hat.
Nach dem Putzen bin ich mit Amawi auf den kleinen Sandplatz, den wir haben. Da ich ja schon mal Bodenarbeitskurse bei Bruno gemacht hatte, konnte ich davon noch ein bisschen was und nach so langer Pferdeerfahrung, wie ich sie jetzt schon habe, ist man ja auch nicht ganz dumm ;-).
Angefangen, das habe ich auch sonst immer so gemacht, habe ich natürlich mit Führübungen.
https://www.youtube.com/watch?v=UYFdJNX-Nv8&feature=youtu.be
Ich hatte also Halfter, Frühstrick und eine Reitgerte zur Hand. Die Gerte dient natürlich nur als verlängerter Arm.
Dann habe ich Amawi animiert los zu laufen, indem ich mit der Zunge geschnalzt habe und selbst los gelaufen bin. Amawi hat gleich gewusst, was ich von ihr will und folgte mir. Sie wurde ja auch schon öfter geführt und kennt das somit.
Nach ein paar Schritten blieb ich deutlich stehen (ich machte den letzten Schritt energisch), hielt die Gerte vor Amawi und sagte steh. Die Gerte sollte ihr signalisieren, dass hier eine Begrenzung ist und sie stehen bleiben soll.
Ich war ganz stolz auf Amawi. Denn als hätte sie nie etwas anderes gemacht, blieb sie gleich stehen.
Nach kurzer Pause habe ich wieder mit der Zunge geschnalzt, die Gerte natürlich wieder weg vor Amawi und lief los. Amawi folgte mir wieder brav.
Wieder nach ein paar Schritten, blieb ich wieder stehen. Dieses mal blieb Amawi auch stehen, aber machte zuerst noch einen Schritt. Da sie also nicht auf meinen Befehl hin schon stehen blieb, habe ich den Griff der Gerte genommen und damit Amawi an der Brust etwas angetippt und sie den Schritt, den sie zu weit machte, zurück gehen lassen.
Insgesamt bin ich so mit Amawi ein paar Minuten quer über den Platz gelaufen.
Zwischendurch, nachdem wir stehen geblieben sind, habe ich sie auch mal Rückwärts treten lassen. Dazu habe ich Amawi den Befehl Back gegeben und mit der Gerte etwas an die Brust von Amawi getätschelt um ihr zu signalisieren, dass sie Rückwärts treten soll. Auch das hat sie super schnell kapiert.
Zum Rückwärtsrichten habe ich mich mit der Brust vor Amawi gestellt und bin auf sie zugelaufen.
Alles in allem war ich super zufrieden mit dem ersten Training von Amawi.
Nach dem kurzen Training, wir haben wirklich nur ein paar Minuten trainiert, da ich denke für die ersten male und bei einem jungen Pferd ist das völlig ausreichend, sind wir noch spazieren gegangen.
Da war Amawi ganz schön aufgeregt, da sie das ja nicht kannte. Ich glaube sie fand das aber auch recht interessant.
Auch beim Spazieren gehen, hatte ich die Gerte dabei und habe Amawi damit signalisiert, dass sie auch beim Spazieren gehen hinter mir zu bleiben hat. Auch das hat ganz gut geklappt.
Heute wollen wir gleich wieder Trainieren und spazieren gehen. Mal gespannt, wie es heute läuft.
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