Am 14.04.20 um ca 7.15 Uhr war es endlich soweit. Unser Vollblutaraber Hengstfohlen VA Khalid ibn Kamyar erblickte endlich das Licht der Welt.
Doch wie sieht eigentlich das Training mit so einem neugeborenen Fohlen aus? Sollte man es nicht erst einmal völlig in Ruhe lassen?
Natürlich kann man bei einem neugeborenen Fohlen nicht so richtig von Training sprechen, aber dennoch lernt so ein Fohlen in gewisser Weise schon von Geburt an.
Z.B. lernt das Fohlen relativ früh, sich anfassen zu lassen. Denn ohne Anfassen kann man dem Fohlen nicht den Nabel desinfizieren, kann es nicht „herum schieben“ usw. Also Anfassen ist somit schon einmal eins der ersten Dinge, die so ein Fohlen kennen lernt.
Unser Hengstfohlen Khalid durfte z.B. gleich am ersten Tag auf den kleinen Paddock. Dieser grenzt zwar direkt an der Box an, aber es geht einen Absatz hinunter. Noch dazu ist der Boden am Paddock ein anderer, als der in der Box. Allein der andere Boden reicht oft schon aus, dass das Fohlen hier erst einmal nicht weiter geht.
Wir helfen Fohlen und Mutter dann, indem wir, schon allein wegen dem Absatz, das Fohlen vorsichtig zur Box hinaus schieben. Nach kurzer Zeit ist es dann meist so, dass die Mutter wieder in die Box will und auch hier sagt das Fohlen erst einmal Nö. Also auch hier fassen wir das Fohlen an und helfen ihm zurück in die Box.
Das Fohlen lernt also ganz nebenbei, sich Anfassen zu lassen.
Bei Khalid ging das sehr einfach, er lässt sich halt einfach anfassen 🙂 Das hatten wir aber auch schon anders. Wenn wir Fohlen haben, die sich nicht anfassen lassen, dann nehmen wir sie erst einmal in Klammergriff, das heißt eine Hand ist am Hintern und die andere Hand vorne um die Brust. So wird das Fohlen dann gehalten, bis es sich entspannt, dann wird sofort los gelassen. Es ist in unseren Augen auch wichtig, dass das Fohlen zeitig lernt, sich anfassen zu lassen, denn schon allein, wenn z.B. der Tierarzt kommt oder was auch immer, muss das Fohlen sich eben anfassen lassen.
Das ist eigentlich mal so das erste, was das Fohlen kennen lernt. Sich anfassen lassen.