Ich möchte euch gerne von meinem ersten eigenem Pferd erzählen, was gar kein „Pferd“ ist.
Seit 23 Jahren wünsche ich mir ein Pferd, und am 31.01.2016 war es endlich so weit, ich habe mir Nadir gekauft. Nadir ist ein Fohlen und wurde am 27.7.2015 geboren. Er war gerade mal 6 Monate alt und sofort hat er mein Herz erobert.
Schnell habe ich gelernt das ein Fohlen kein Pferd ist.
Nadir war sehr schreckhaft und hat sich nur zögerlich von mir anfassen lassen. Obwohl er in einem familiären Gestüt aufgewachsen ist, wo die Pferde zur Familie gehören, war er im Vergleich zu den anderen Fohlen sehr vorsichtig. Er hat sich nicht putzen lassen, da er dies noch nicht kannte.
Ein paar Tage habe ich ihn nur am Hals angefasst, aber nur am Hals, und auch nur ganz vorsichtig, denn mehr hat er nicht zugelassen. Das habe ich jeden Tag mit ihm geübt. Die Putzbürste habe ich dabei in seinen Futtertrog gelegt und er konnte sie anschauen.
Ganz vorsichtig habe ich ihn nach einer Woche beim Fressen mit der Putzbürste am Hals geputzt. Nadir war sehr skeptisch, aber er hat es sich kurz machen lassen. Als Belohnung wollte ich ihm ein Apfelstückchen geben, aber schon wieder musste ich feststellen, dass er kein Pferd ist. Nadir kannte auch keinen Apfel aus der Hand. Er hat ihn vorsichtig genommen und skeptisch gefressen.
Für mich war das alles neu und so kaufte ich mir Bücher, in denen es über den Umgang mit Fohlen ging. Ratschläge und Tipps wie es theoretisch geht, hatte ich nun, aber das hat nicht in der Praxis funktioniert, da jedes Fohlen anders ist.
Fohlen brauchen Fohlen!
In dem Stall wo Nadir steht gibt es noch zwei Fohlen Malikah und Amira. Die drei hätten nicht unterschiedlicher sein können. Malikah ist die älteste und nimmt alles sehr gelassen. Sie ist sozusagen die Coole. Amira ist die mittlere und sehr sensibel, sie hat einen ganz tollen Charakter. Nadir ist der ängstliche und absolut verschmust. Jeder von Ihnen ist anders, mit jedem komme ich auf unterschiedliche Art und Weiße weiter. Der eine lernt es schneller und der andere braucht etwas länger.
Ich möchte euch von meinen Erfahrungen erzählen, da ich am Anfang gar nicht wusste wie ich mit Fohlen umgehen muss. Meine Cousine steht mir immer mit Rat und Tat zur Seite, das ist mir eine größere Hilfe als die Bücher, denn sie kann mir Ihre Erfahrungen weitergeben. Und genau deshalb möchte ich eine Art Tagebuch machen, um euch zu helfen. Ich werde von meinen Erfolgen und Rückschlägen berichten und wie ich es in relativ kurzer Zeit geschafft habe das Herz der drei zu erobern.