Frisches Schnittgras für Pferde – was gilt es zu beachten?

Bevor man frisches Schnittgras für Pferde füttert, sollte man sich ein paar Gedanken darüber machen, welche Gefahren lauern und was man bei Schnittgras beachten sollte.

Wie die meisten Reiter wissen, sind Pferde doch recht empfindlich wenn es um das Thema Pferdefütterung geht.

Bei Schnittgras sollte man vor allem darauf achten, dass es lang genug ist. Rasenmähergras ist absolut tabu für Pferde! Sicher hat schon jeder Reiter Rasenmähergras gesehen oder es gar angefasst und dabei festgestellt, dass es super kurz ist und auch oft ganz schön zusammen klebt. Man könnte sagen es klumpt schon wenn es vom Rasenmäher raus kommt.

Pferde kauen dieses kurz geschnittene Gras oft nicht gut und verschlingen es einfach. Es kann dann zur Schlundverstopfung sowie Koliken kommen. Schnittgras für Pferde sollte also keinesfalls mit dem Rasenmäher gemäht werden!

Zum Mähen von Schnittgras für Pferde kann man z.B. ein normales Mähwerk heranziehen, also eines, das am Traktor angehängt wird, oder eine Sense oder auch einen Balkenmäher. Man sollte, wie gesagt, darauf achten, dass es nicht zu kurz ist.

Schnittgras für Pferde – man sollte nicht jedes Gras verfüttern

Weiterhin wichtig bei Schnittgras ist, dass es keine Giftpflanzen enthält. Diese können auch ganz schön gefährlich fürs Pferd werden.

Man sollte auch nicht unbedingt Straßenränder und Wiesen, die man nicht kennt, für das Schnittgras nutzen, denn man weiß nie, was mit diesen vorher gemacht wurde. Wurde z.B. Pflanzengift ausgebracht oder irgendwelche anderen Dinge, die für Ihr Pferd schädlich wären, könnte das böse Folgen haben. Pferde Schnittgras sollte man also nur von Wiesen bzw Flächen abmähen, wo man weiß was damit gemacht wurde und wo man vorallem auch berechtigt ist, das Gras zu mähen. Sie sollten also nicht einfach Nachbars Wiese für Ihr Pferd mähen, auch wenn dieser diese nicht nutzt 🙂

Lagerung von frischem Gras für Pferde

Weiterhin muss man auch beachten, dass man Schnittgras nicht zu lange lagern darf.

Wenn man nämlich frisches Schnittgras auf einem Haufen lagert, erwärmt sich dieses und kann zu gähren beginnen. Das wäre ebenfalls fatal für Ihr Pferd. Man sollte das frisch geschnittene Gras auch kühl lagern und möglichst ausgebreitet, nicht in der prallen Sonne auf einem Haufen, denn das begünstigt nur den Erwärmungs- und Gährungsprozess.

Zur Zeitdauer, innerhalb welcher man das Gras noch verfüttern kann, gibt es recht unterschiedliche Aussagen. Ich denke, wenn man vor der Fütterung testet, ob das Gras schon warm ist, ist sicher nicht verkehrt. Wenn das Gras schon erwärmt ist, würde ich es nicht mehr verfüttern, ansonsten verfüttern wir selbst unser Schnittgras innerhalb von ca 12 Stunden. Das heißt, wenn wir abends gemäht haben, bekommen die Pferde den ersten Schwung direkt gefüttert und am nächten morgen dann den Rest. Bisher sind wir damit sehr gut gefahren und hatten noch keinerlei Probleme. Allerdings haben wir auch ausschließlich junge Pferde im Stall, ältere Pferde sind hier oft empfindlicher.

Wie gesagt, wird unser Schnittgras zwar ca 12 Stunden gelagert aber über Nacht wo es eh schon kühler ist. Das Gras wird also nicht noch von der Tageshitze angeheizt.

Schnittgras für Pferde – wozu braucht man es eigentlich?

Schnittgras wird aus ganz unterschiedlichen Gründen genutzt.

Z.B. wenn man Wiesen hat, die weit ab vom Stall sind, bietet es sich an, diese zu mähen und das Gras im Stall zu verfüttern.

Oder aber wenn man im Frühjahr die Pferde schon mal im Stall anweiden möchte, damit man sie dann nach dem angrasen gleich komplett auf die Wiese lassen kann, ist Schnittgras bestens geeignet. So kann man den Pferden zuerst kleine Mengen Gras im Stall füttern, diese Menge nach und nach steigern, bis das Verdauungssystem der Pferde sich wieder ans Gras gewöhnt hat. Oft ist es nämlich so, dass die Pferde, wenn man sie auf der Wiese selbst angrast, auch viel Gras zertrampeln, beim Anweiden mit Schnittgras passiert das nicht.

Oder wir füttern z.B. unseren Hengsten Schnittgras. Wir haben leider für die Hengste noch keine Wiese, möchten diesen aber dennoch das heiß geliebte Gras füttern, was eignet sich da besser als das Schnittgras?

Es gibt also viele Gründe, weshalb man Schnittgras verfüttert.

Es ist also absolut kein Problem Schnittgras zu verfüttern, solange man ein paar wichtige Dinge beachtet.

Schnittgras für Pferde Zusammenfassung:

• absolut tabu ist Gras vom Rasenmäher
• Schnittgras sollte mit einem Mähwerk, Balkenmäher oder der Sense gemäht werden
• Schnittgras sollte nicht zu kurz sein
• frisches Gras darf nicht zu lange lagern
• das Gras sollte nicht auf einem Haufen in der prallen Sonne gelagert werden
• Gras am Besten nachts und ausgebreitet lagern oder noch besser, gleich nur die benötigte Menge mähen
• auch für Schnittgras gilt, Pferd langsam von der Winterfütterung umstellen
• super geeignet zum Anweisen oder wenn die Wiesen zu weit vom Stall weg sind