Reittraining mit Araberhengst
Wie im letzten Beitrag schon erwähnt, sieht mein Training mit meinem Araberhengst Kamyar so aus, dass ich mit ganz leichten Übungen anfange. So starte ich jede Trainingseinheit am Boden mit Führübungen und longieren und gehe dann über zum Reiten.
Beim Longieren baue ich viel Abwechslung mit ein wie Tempi-Wechsel, Seitenwechsel durch den Zirkel oder auch über die Hinterhand usw.
Nach der Aufwärmphase vom Boden geht es dann in den Sattel.
Heute war es sehr windig, das sind zwar nicht die besten Trainingsbedingungen, aber das gehört ja auch dazu 🙂
Jedenfalls erschrak sich Kamyar vor irgendetwas, ich weiß nicht mal vor was und rannte auf seinem kleinen Auslauf los. Ich wollte ihn per Notbremse (One Rein Stop) anhalten, doch Kamyar reagierte etwas anders als erwartet.
Da mein Araber Hengst Kamyar kurz im Rücken ist, kann er sich auf einem kleinen Kreis doch recht schnell bewegen und genau das tat er. Ich nahm Kamyar also in den One Rein Stop und er begann wie ein Irrer im kleinen Kreis zu rennen. Wow, das was ein blödes Gefühl.
Mal ein kurzer Exkurs:
One Rein Stop ist eine Art Notbremse. Um den One Rein Stop anzuwenden, wird einfach nur ein Zügel angenommen und der Kopf des Pferdes so weit herumgeholt, als wolle sich das Pferd den Bauch kratzen. In dieser Position kann das Pferd nicht mehr viel Blödsinn treiben, naja zumindest theoretisch und man kann eben bocken sowie auch durchgehen damit beeinflussen.
Der One Rein Stop wird zuerst am Boden geübt. Und zwar steht man seitlich am Pferd, legt das Führseil über den Rücken des Pferdes und gibt dann Impulse am Seil. Ziel ist, dass das Pferd den Kopf herum nimmt, so als wolle es seinen Rücken bzw Bauch kratzen. Diese Übung muss oft wiederholt werden, bis sie zu einer Art Reflex wird. Dh sobald ein kleiner Kontakt am Seil kommt, soll das Pferd schon den Kopf herum nehmen.
Kamyar kennt diese Übung vom Boden, so dass ich sie hier nicht mehr wiederholt hatte.
Jedenfalls rannte Kamyar also wie ein Bekloppter im kleinen Kreis und das fiese, er angelte dabei nach meinem Fuß. Das hatte ich so auch noch nicht. War nicht witzig 🙂
Da ich keine Wahl hatte, weil er wirklich schnell wurde und es sich anfühlte, als fiele er gleich um, löste ich den One Rein Stop auf und nahm aber sofort beide Zügel an. Zum Glück ging er nicht wieder ins Vorwärts, sondern blieb brav stehen. Für mich Grund genug, erst einmal am One Rein Stop zu üben.
Ich ritt ihn noch ein bisschen, was dann auch ganz gut klappte und beendete dann das Training. .