Amawi & ihr Fohlen: Wie im letzten Teil erwähnt, stand das kleine Stütchen recht schnell auf ihren Beinen. Mutter und Fohlen haben sich schön beschnuppert & angebrubbelt.
Steffi, meine Cousine, hatte mich gebeten sie zu informieren, sobald das Fohlen kommt. Sie war vorher noch bei keiner Fohlengeburt dabei und ich hatte ihr vorgeschwärmt, dass man das schon mal gesehen haben muss 🙂
Sie stieg also gleich in ihr Auto und kam auch zu uns.
Als Steffi hier war, stand sie erst mal lautlos an der Box. Ich dachte mir, was hat sie denn, war aber ganz schnell mit meinen Gedanken wieder beim Pferd.
Ein paar Stunden später sind wir dann nochmal auf den Morgen zurück gekommen und sie sagte, sie war so überwältig mit Gefühlen, dass es ihr sprichwörtlich die Sprache verschlagen hat. Wir mussten beide erst mal lachen.
Ich hatte ja glaube ich schon erwähnt, dass wir unsere Stuten immer zuerst melken und nicht versuchen, gleich das Fohlen an die Stute zu bringen.
Wir machen das, da uns sehr wichtig ist, dass das Fohlen möglichst viel Kolostrum abbekommt, Darmpech bald absetzt und wir eben alles im Auge haben. Kolostrum, man nennt es auch Biestmilch, ist übrigens die erste Milch die von der Stute kommt. Diese ist sehr wichtig, da sie auch eine Art Impfung für das Fohlen ist, also sehr wichtige Inhaltsstoffe hat. Je länger das Abfohlen her ist, desto weniger Inhaltsstoffe hat diese Milch und geht in die „normale“ Milch über.
Wir haben Amawi also gehalftert und wollten sie melken. Wie bisher bei allen Maidenstuten, ist das nicht ganz einfach. Das Euter ist prall, tut weh und man soll da bloß nicht hin.
Markus hat sie erst mal gar nicht hin gelassen, also habe ich es versucht. Ich habe meine Hand erst einmal an ihren Bauch gelegt und dann, wie bei unserer Übung für die PH Wert Messung auch, immer näher Richtung Euter. Als ich am Euter war, habe ich erst einmal sanft massiert und dann ein bisschen gemolken. Ich glaube Amawi hat gleich gemerkt, dass ihr das gut tut, denn es ging dann doch recht problemlos. Ich war aber auch sehr vorsichtig.
Die Milch hat Markus dann gleich dem Stutfohlen gegeben. Man sollte hier auch darauf achten, dass das Fohlen die Stellung einnimmt, wie wenn es an der Mutter sauft, also die „überstreckte“ Stellung nach vorne oben.
Ich selbst musste ganz dringend wieder rein zu den Katzenbabys, da ich ja schon eine Weile im Stall war. Zum Glück war meine liebe Cousine ja da, sie hat dann Markus geholfen, während ich bei den Katzen war.
Markus und Steffi haben dann die Nachgeburt gecheckt, den Nabel des Fohlen desinfiziert und eben regelmäßig gemolken und getränkt.
Wie oben schon erwähnt, ist die kleine Stute auch eine ganz Flinke. Sie stand recht schnell und gut auf den Beinen. Wir haben dann ein paar mal die Stute gemolken und dem Fohlen die Milch aus der Flasche gegeben. Das mussten wir nicht zu oft machen, dann hat es schon gereicht, wenn wir die Stute einfach gehalten haben und das Fohlen ging selbst ans Euter. Nochmal etwas später, es war dann mittlerweile früher Nachmittag, ging alles ganz allein.
Darmpech ist auch schön abgegangen, alles im grünen Bereich.
Amawi & Ihr Fohlen: Das war es erst einmal zum Abfohlen unserer Stute Amawi.