Am Morgen, als ich fütterte, suchte Miraj wieder den Kontakt über die Mauer. Ich kraulte ihn kurz. Beim Misten sucht er ebenfalls Kontakt zu mir. Das Kontakt suchen sieht aktuell so aus, dass er zwar zu mir her kommt, aber schon noch ein bisschen Abstand hält. Er kommt also nicht ungefragt komplett zu mir her. Ich muss dann schon meine Hand ausstrecken, um ihn zu erreichen. Ich kraulte Miraj, ging auch zu ihm hin und kraulte ihn auch wieder an anderen Stellen, nicht nur an der Brust. So kraulte ich am Widerrist, oberer Hals, also Genick-Nähe, oben an den Beinen usw. Nach einer kurzen Krauleinheit verließ ich die Box.
Ich setzte meine Stallarbeit fort und sammelte direkt vor der Box noch den Mist ein. Miraj kam zu mir raus und wurde dieses Mal sogar „frech“. Er kam komplett zu mir her und fing an, wie nach mir zu beißen. Also eine Art Spiel- bzw Kraulaufforderung. Das habe ich ihm jedoch nicht erlaubt. Ich spannte etwas meine Körpermuskulatur an und machte eine Bewegung mit meinem Körper auf Miraj zu, um ihn wieder etwas von mir weg zu schicken. Er ging dann zurück in die Box. Der Hintergrund meiner Handlung war, dass Miraj mich nicht als pferdigen Kumpel einstufen soll, mit dem er spielen kann. So Spiele zwischen Hengstfohlen sind nicht ganz ohne und oft doch auch ganz schön rabiat mit Dingen wie ansteigen, beißen, treten usw. Das tut sicher gut, wenn das ein Fohlen beim Menschen umsetzt 😉
Natürlich soll mich Miraj mit etwas Positiven verbinden, aber dennoch ist es sehr wichtig, auch Grenzen zu setzen.
Nachdem ich dann den Mist voll eingesammelt hatte, ging ich nochmals in die Box zu Miraj. Ich ging zu ihm hin und kraulte ihn nochmals. Es war mir wichtig, unser Training positiv abzuschließen. Ich wollte nicht, dass meine letzte Handlung in dieser Trainingssequenz mit dem Wegschicken von Miraj endet.