Heute möchte ich euch einmal vom Pferdetraining mit meinem arabischen Deckhengst DF Kamyar berichten.
Es ist so, dass ich Kamyar zum Verkauf biete und mich unter anderem deshalb dazu entschied, das Training mit ihm wieder aufzunehmen. Aber beginnen wir mal bei Null.
Anfang 2017, ich hatte damals noch mein Reitgeschäft, entschied ich mich, DF Kamyar in Beritt zu geben. Ich kontaktierte deshalb einen mir persönlich bekannten Trainer, wo ich wusste, dass der Beritt zwar sehr hochpreisig ist, aber auch jeden Cent wert. Jedenfalls erfuhr ich leider, dass dieser Trainer aus gesundheitlichen Gründen selbst keine Pferde mehr anreitet, dass er aber eine Profi-Trainerin hat, die dies für ihn übernimmt, unter seiner Anleitung. Heißt, die Bereiterin reitet zwar die Pferde, aber dieser Trainer ist bei jedem Training dabei.
Um dies nun kurz zu fassen. Ich konnte Kamyar damals nur Anfang des Beritts ein paar Mal besuchen und dann erst wieder, als es darum ging, dass ich ihn reiten sollte, nach ca 1,5-2 Monaten. Ich weiß es nicht mehr genau. Als ich dann wieder zu Besuch dort war, um Kamyar auch erstmalig zu reiten, war ich schon verwundert. Er war verändert. Schon als ich ihn zum Trainingsplatz führte, hatte ich den Eindruck eine Art Pulverfass an der Hand zu haben und auch biss er ständig nach mir.
Dann, am Trainingsplatz sollte ich Kamyar zuerst longieren. Ich war entsetzt. Ich hatte ein buckelndes, beißendes und steigendes Pulverfass an der Hand. So kannte ich Kamyar nicht. Ich brach das Training an dieser Stelle ab und holte Kamyar noch am gleichen Abend nach Hause.
Zuhause wollte ich Kamyar am nächsten Tag zumindest einmal Longieren. Auch hier war er noch völlig durch den Wind. Am wieder nächsten Tag wiederholte ich wieder das Longieren, da war er zum Glück etwas ruhiger.
Geritten bin ich ihn so erst einmal nicht. Mir war klar, dass es jetzt heißt, alles ruhig anzugehen und dazu brauchte ich auch einen guten Trainer. Ich hatte damals bestimmt 10 Jahre nicht mehr im Sattel gesessen, da ich aufgrund meines Reitladens und meiner Araber-Zucht einfach nicht die Zeit hatte. Außerdem konnte ich Kamyar mit der schlechten Erfahrung, die er im Beritt gesammelt hatte, auch nicht zumuten, ihn gleich zu reiten. Ich wollte das auch gar nicht.
Nach dieser super schlechten Erfahrung, die Kamyar leider gesammelt hat, habe ich nur ab und zu mit ihm trainiert. Ich hatte ja noch meinen anderen Hengst, den ich damals auch kastrieren lies, da er als Hengst nicht zurecht gekommen war und einen Wallach zu reiten ist halt doch entspannter 🙂
Jedenfalls wurde Kamyar dann eine ewige Zeit nur ab und zu ein bisschen am Platz geritten und 2019 setze ich ihn ausschließlich zur Zucht ein. Erst jetzt, 2020, habe ich das Training wieder aufgenommen, dazu nun aber im nächsten Beitrag.