Pauschal kann man davon ausgehen, dass Reitunterricht in einer Spanne zwischen 5,- bis 20,- € zu bekommen ist. Tatsächlich aber ist nicht der Preis einer Reitstunde entscheidend, sondern die Qualität des Reitunterrichts.
Oft erklärt sich der günstige Stundenpreis dadurch, dass man auch nach etlichen Reistunden kaum Ahnung davon hat, worauf es beim Reiten und dem Umgang mit dem Pferd ankommt. Eine gute geführte Reitstunde mag zunächst teuer erscheinen, doch man kann davon ausgehen, dass die Ausbildungszeit kurz, lehrreich und von Erfolg gekrönt ist. Für 5,- € hingegen kann man nicht erwarten, dass Reitlehrer/-innen sich sonderlich ins Zeug legen. Entsprechend lang wird die Reitausbildung werden und unter dem Strich vielleicht teurer, als bei einem Unterricht für 15,- oder 20,- € die Stunde.
Man merkt auch ohne Pferdeverstand schon nach wenigen Reitstunden unterbezahltem Reitunterricht, dass er sein Geld nicht wert ist. Und zwar, wenn sich Langeweile einstellt, man das Gefühl hat, keine Sicherheit im Sattel zu bekommen, nicht genau weiß, wie das mit dem Leichttraben funktioniert oder schlicht nicht umsetzen kann, welche Hilfen ein Pferd vom Reiter braucht, damit es weiß, was es was von ihm erwartet wird. Frust ist ein sicheres Zeichen dafür, dass nichts vorangeht und etwas nicht stimmt.
Reiten ist viel mehr als sich tragen lassen
Guter Reitunterricht, der sein Geld auch wert ist, beinhaltet wesentlich mehr, als die Bereitstellung eines Pferdes und das verlauten lassen von Anweisungen. Reitunterricht, der mit Engagement des Reitlehrers geführt wird, gibt dem Anfänger eine Fülle von Wissen mit auf den Weg. Und das in jeder neuen Stunde. Dazu gehört das Wissen um die Anatomie und das Verhalten des Pferdes genauso wie das verständliche zeigen und korrigieren, um seinen eigenen Reitersitz. Sämtliche Hilfen werden vorgemacht, geübt und so lange wiederholt, bis sie von Pferd und Reiter verstanden wurden und auch ohne Anleitung vom Reitlehrer umgesetzt werden können.
Ein guter Reitlehrer weißt nicht schroff auf Fehler hin, geht dagegen sanft aber konsequent mit Pferd und Reiter um und reagiert nicht genervt auf Fragen, sondern freut sich zum einen, dass sein auszubildender Reiter reges Interesse zeigt und zum anderen, dass sein Wissen und seine Kompetenz gefragt sind. Schließlich hat auch er sein Wissen und Können nur durch jahrelangen Fleiß und intensive Arbeit mit Pferden erworben.
Erst informieren, dann Reitunterricht buchen
Viele Reitlehrer bieten die Möglichkeit, ihnen bei der Ausbildung anderer Reiter zuzuschauen. Diese Chance sollte man unbedingt wahrnehmen, und sich einen Eindruck von der Qualität des Reitunterrichts machen. Dabei spielt der Umgang mit Pferd und Reiter eine ebenso große Rolle, wie das aufmerksame und geduldige Vermitteln von Fachwissen, dass jeder Reiter braucht, wenn er wirklich gut reiten lernen möchte.
Guter Reitunterricht beginnt mit Bodenarbeit
Wundern sollte man sich auch nicht, wenn die ersten Reitstunden nicht auf dem Pferd, sondern mit dem Pferd stattfinden. Gute Reitlehrer wissen, dass der Zugang zur Welt der Pferde mit vertrauensvoller Bodenarbeit beginnt, die den zukünftigen Reiter verstehen lässt, was er selber tun kann, damit Pferde ihn verstehen. Gerade beim Arbeiten mit Pferden gilt der Spruch: „Vertrauen ist der Anfang von allem!“
Also lieber nicht zu sehr auf das Geld gucken, wenn man gut reiten lernen will. Besser vorher informieren, was Reitlehrer in ihren Stunden vermitteln, wie sie es tun und ruhig auf das eigene Bauchgefühl hören. Das sagt einem meistens schnell, ob ein Reitunterricht Sicherheit oder Unsicherheit auslöst und was am Ende tatsächlich nur teuer war oder was wertvoll auf Dauer ist.
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